• Beitrag veröffentlicht:August 23, 2020
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In der Auseinandersetzung mit diesem Thema assoziieren sich nicht zuerst Begriffe wie: Harmonie, Glück, Romantik oder Familienplanung. Vielmehr offenbart sich eine „Problemzone“, die mit Begriffen wie Verantwortung, Herausforderung, Schuld, Belastung verknüpft ist.

Aber kommt nur eine Beziehung auf den Prüfstand, in der die Partnerin oder der Partner von psychischer Krankheit betroffen ist? Jede Beziehung bedarf der Auseinandersetzung mit dem Gefüge Partnerschaft, mit sich selbst und dem Partner/der Partnerin, egal welcher Bedingungen diese unterliegt. Allerdings wird die Beziehung zu einem psychisch kranken Partner/Partnerin durch ein Gefälle in beide Richtungen gekennzeichnet. Während ein Partner geringer belastbar ist, bedeutet dies eine Belastungsverschiebung zu Ungunsten des anderen, das Angewiesen sein auf diesen, das Aufbringen von Spannungsfeldern in der Versorgung der Kinder, der Arbeitsplanung, in der Sexualität usw. daraus. Nicht nur, dass psychische Erkrankungen Beziehungen beeinflussen. Jede Beziehung bestimmt ebenso unser Leben, unser Erleben. Und so, wie sich die Frage stellen kann, was habe ich als Betroffene/r symptomatisch zu leisten, um meine Beziehung zu stabilisieren oder zu destabilisieren, kann die Gegenfrage gestellt werden: Was kann ich als Gesunde/r tun, um eine psychische Krise bei meinem/meiner Partner/in auszulösen? Und welche Rolle spielen die Professionellen in der Angleichung dieses Gefälles?

Hagen Eisenhardt